GESCHICHTE

Was bisher geschah:


SEPTEMBER 2020

PETITION




Danke für 3383 Unterschriften, abgegeben am 10. September 2020 bei der Stadt Biel.





JUNI 2020

DAS ERSTE KONZEPT




Das Konzept „Zukunft/Avenir AJZ & X-Project“ wurde durch die Vollversammlung des AJZ und die Mietergemeinschaft des X-Project am 23.Juni 2020 zur Einreichung an die Stadt Biel genehmigt.

Es wurde persönlich eingereicht an Silvia Steidle, Finanzdirektorin Biel, an der Sitzung vom 30. Juni 2020.

Das Konzept kann in der eingereichten Fassung hier als PDF heruntergeladen werden.








Weshalb fordern wir?


Die beiden Institutionen X-Project und AJZ inklusive Villa Fantasie befinden sich momentan in einer schwierigen Zeit.

Das X-Project steht vor einem Umzug, den weder Verein noch viele Mieter/Innen wollten. Seit 15 Jahren werden die im X-Project aktiven Menschen mit einjährigen Leistungsverträgen in der Schwebe gelassen. Seit 2015 wurden uns immer wieder neue Umzugstermine vorgegeben. Mittlerweile wurde der Institution ein weiterer Termin im Herbst aufgezwungen. Wegen dieser konstanten Unsicherheit konnten für das Haus ausserdem weder Investitionen getätigt, noch grosse Sponsoren gefunden werden.
Obwohl auf der Webseite des X-Projects sämtliche Räumlichkeiten als vermietet ausgewiesen werden, erhält das Betriebsteam wöchentlich Anfragen. Für die Vermietung des polyvalenten Raumes („X-Point“) erhält das X-Project 3-5 Anfragen pro Woche. Ausserdem wird 5-6 Mal jährlich für eine sogenannte Residenz angefragt (befristete Nutzung von Räumlichkeiten während einem bestimmten Zeitraum).

Im AJZ steht der seit Jahren geplante Umbau des Gaskessels unmittelbar bevor. Es bestehen zahlreiche Problematiken mit Bezug auf die Organisation und die Finanzierung dieses Umbaus. Weiter fehlen Alternativen für das Bestehen der Aktivitäten der Institution bis zur definitiven Wiedereröffnung des Gaskessels. Zusätzlich fehlen mit dem Neubau 100m2 an Fläche. Das AJZ hat zahlreiche Arbeits- und Tätigkeitsgruppen. Jährlich besuchen über 70’000 Personen den Gaskessel.

Das X-Project und das AJZ haben über viele Jahre bewiesen das realistische Konzepte zur Führung solcher partizipativen Institutionen bestehen und funktionieren.




Was fordern wir?


Gemeinsam sind wir stark. Stark für eine zukunftsorientierte und nachhaltige Kultur für Biel. Dafür fordern wir mehr Raum. Nebst der Zusicherung des Standorts am Rennweg 62 für das X-Project fordern wir eine Standortsicherung an der Aarbergstrasse 72. Beide Standorte sind aufgrund des zurzeit ungenügenden Angebots sowie der hohen und steigenden Nachfrage in der Stadt Biel unabdingbar. Das AJZ benötigt eine Lösung zur Zwischennutzung an einem der beiden Standorte. Nebenbei muss die Sicherstellung der Villa Fantasie bis zur definitiven Wiedereröffnung des Gaskessels garantiert sein. Ausserdem wären die fehlenden 100m2 mit dem Weiterbestehen der Villa Fantasie zugesichert, bis ein Käufer für die Parzelle gefunden wird. Grossveranstalter oder Vereine wie Zircologik brauchen zusätzliche Räumlichkeiten um ihren Bedarf zu decken. Zur Realisierung dieses Vorhabens müssen zusätzliche Unterstützungen/Investitionen getätigt werden. Das Interesse und die Notwendigkeit an freien Liegenschaften/Räumlichkeiten, zu bezahlbaren Preisen ist Tatsache. Deshalb fordern wir mehr Raum zu tragbaren Preisen für unsere Mitbürger/Innen.

Das AJZ und die Mieter/Innen des X-Project haben aufgrund der akuten Bedürfnisse/Zwangslage/Problematiken folgendes Konzept und Forderungen an die Stadt Biel erarbeitet.




Wir fordern für bisherige Nutzer/Innen des Gebäudes sowie weitere kulturelle und soziale Projekte die langfristige (mind. 5 Jahre) Zusicherung des Verbleibens am Standort Aarbergstrasse 72. Zudem fordern wir die Nutzung des Gebäudes als überregionales Kulturhaus.

Der aktuelle Zustand der Infrastruktur vieler Lokale entspricht nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen im Verhältnis zur Entwicklung unserer Institution. Gewisse grundlegende Sanierungen und Ergänzungen sind deshalb notwendig.

Das Angebot des Vereins X-Project soll, zusätzlich zum Rennweg 62, um die Aarbergstrasse 72 erweitert werden. Die Subventionen betreffend Gebäudeunterhalt und Betriebskosten gemäss des aktuell bestehenden Leistungsvertrages für die Liegenschaft Aarbergstrasse 72 bleiben mindestens erhalten.

  • Bis zum heutigen Zeitpunkt sind keine ernsthaften Interessenten/Innen oder potenzielle Käufer/Innen für den Standort Aarbergstrasse 72 in Aussicht. Das Gebäude an der Aarbergstrasse 72 müsste nach Inkrafttreten des Zwischennutzungsreglements von Leerraum in Biel nach 3 Monaten zur Zwischennutzung ausgeschrieben werden. Dieser Aufwand fällt bei der Standortsicherung Aarbergstrasse 72 weg. Den bisherigen Nutzern/Innen des Standorts ist es nicht verständlich, dass eine funktionierende, strukturierte Institution diesen Standort verlassen muss, obwohl keine konkrete Nachfolge für dieses Gebäude vorliegt.
  • Kultureinrichtungen im Zentrum sind wichtig um die vielfältige und interessante soziale Struktur dieser Stadt aufrecht zu erhalten. Diese aus dem Zentrum zu verdrängen, ist ein grosser Verlust für Biel als Kulturstadt.
  • Für viele Projekte des X-Project ist die dezentrale Lage am neuen Standort ein Nachteil. Die Leistungen von vielen Projekten können nur an einem zentralen Standort wie der Aarbergstrasse 72 sinnvoll erbracht werden. Hierbei sind auch öffentliche Projekte betroffen, welche von überregionalen Nutzern/Innen, Schülern/Innen und Kindern, besucht werden. Viele Mieter/Innen und Nutzer/Innen haben ihr Leben um den Standort Aarbergstrasse 72 aufgebaut. Diese sehen sich zum Teil zu einer kompletten Umorientierung genötigt.
  • Das Verhältnis zwischen dem Nachbar „Residenz Au Lac“ und X-Project ist partnerschaftlich. Es besteht regelmässige Zusammenarbeit und Koordination für Veranstaltungen. Viele Anwohner/Innen und Angestellte der umliegenden Betriebe bevorzugen die Weiterführung des X-Projects am jetzigen Standort.
  • Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit den Sicherheitsorganen der Stadt Biel.
  • Der Betrieb der Aarbergstrasse 72 ist finanziell sehr günstig, kosteneffizient und non-profit orientiert. Dies wird auch in Zukunft der Fall sein.
  • Der planerische Aufwand für die Realisierung eines weiteren Kulturzentrums an der Aarbergstrasse 72 ist klein und kann von der Organisationsstruktur seitens X-Project profitieren.
  • Obwohl die räumlichen Kapazitäten der beiden Institutionen X-Project und AJZ bereits ausgelastet sind, erhalten Sie regelmässig neue Anfragen von Interessierten. Dies zeigt, dass es in der Stadt Biel eine grosse, nur ungenügend befriedigte Nachfrage nach kostengünstigen Freiräumen gibt.
  • Langfristige Miet- und Leistungsverträge schaffen Nachhaltigkeit, indem sie es den Mieter/Innen ermöglichen, neue Angebote zu entwickeln und ihre Projekte langfristig zu planen. Sie erleichtern grössere Eigeninvestitionen in die jeweilige Infrastruktur und die Zusammenarbeit mit externen Geldgebern wie z. B. Stiftungen. Die aktuell einjährigen Leistungsverträge hemmen die Entwicklung neuer Projekte an diesem Standort.
  • Viele Projekte wünschen den Verbleib an der Aarbergstrasse 72.
  • Der Betrieb eines Jugend- und Kulturhauses an diesem zentralen Standort ist möglich, was das X-Project seit 20 Jahren beweist.
  • Das X-Project am Standort Aarbergstrasse 72 ist inzwischen zu einem Wahrzeichen der Stadt Biel herangewachsen.

Dem AJZ werden vom X-Project Räumlichkeiten zur Benutzung bis zur definitiven Wiedereröffnung des Gaskessels zugesichert.

Die Benutzung dieser Lokalitäten dient der Aufrechterhaltung der Vereinsstruktur des AJZ (Voll- und Benutzerversammlung, Planungen, Besprechungen, usw.) und der Einrichtung eines niederschwelligen öffentlichen Treffpunktes (Konzept Plutôt Kaos). Ausserdem werden diese Räume von weiteren Projekten des AJZ (z. B. Flohmi, Musikräume, Kunstatelier, usw.) genutzt.

Jegliche Handhabung der Räumlichkeiten wird intern und mit Einbezug der Institution Residenz Au Lac (Nachbar/In und Partner/In an der Aarbergstrasse 72) ausgearbeitet.

Das AJZ verpflichtet sich, gültige Regelungen des zukünftigen Kulturhauses zu respektieren und erhält die gleichen Rechte und Pflichten wie alle anderen Mieter/Innen der Aarbergstrasse 72.

Die heute geltenden Leistungsverträge zwischen der Stadt und dem AJZ bleiben bis zur definitiven Wiedereröffnung und darüber hinaus bestehen.

  • Die heutige Räumlichkeit X-Point ist ideal geeignet, um die wöchentlichen Benutzer-/Innenversammlung/Vollversammlung vom AJZ durchzuführen.
  • Die Arbeitsgruppe Plutôt Kaos des AJZ organisiert einen öffentlichen Treffpunkt im heutigen X-Point. Zudem wird der Saal von ihnen regelmässig mit diversen Veranstaltungen belebt. Dieser stellt einen wichtigen Begegnungsort für die Bieler Bevölkerung dar. Dadurch soll jungen Menschen die Möglichkeit geboten werden Erfahrungen beim Veranstalten zu sammeln und sich in einem geschützten Rahmen zu entfalten.
  • Für den „Flohmi“ wird sich die Möglichkeit bieten, eine umsetzbare Lösung zu finden, vor Allem da dieser Standort gut geeignet für ein solches Projekt ist.
  • Für die Umsetzung dieses Konzeptes sind die nötigen Anforderungen an der Aarbergstrasse 72 gegeben. Mit der Residenz Au Lac wurden erste Gespräche geführt. Die bestehenden Generationenprojekte werden weitergeführt.

Wir erwarten proaktives Handeln und Angebote der Stadt für eine alternative Örtlichkeit für Veranstaltungen des AJZ. Darunter verstehen wir Veranstaltungen, die auf zusätzliche Überzeitbewilligungen angewiesen sind. Um das momentane Angebot des Gaskessels im Bereich grösserer Konzerte und DJ-Veranstaltungen während der Umbauphase teilweise aufrechterhalten zu können, ist die Bereitstellung von geeignetem Raum unerlässlich. Die alternative Lokalität muss die Kriterien, welche der jetzige Veranstaltungsort aufweist (z. B. Fassungsvermögen von rund 600 Personen, bezahlbare Miete, zentraler Standort, Isolation, Heizung, Lüftung usw.), bestmöglich erfüllen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Teil dieser Veranstaltungen in bereits als Veranstaltungsort nutzbaren Lokalitäten wie z. B. dem „Volkshaus“ durchzuführen. Dabei erwarten wir ein finanzielles Entgegenkommen seitens der Stadt.

Sollte sich die Planung in Bezug auf den Umbau des Gaskessels ändern oder keine Alternativlösung gefunden werden muss dem AJZ die Option gelassen werden den Betrieb am jetzigen Standort bis auf weiteres wie gewohnt fortführen zu können.

  • Ein breites Angebot im Bereich des Nachtlebens gehört unabdingbar zu einer zeitgemässen Stadtkultur und stellt ein grosses Bedürfnis der Bevölkerung dar. Das AJZ leistet hier einen wesentlichen Beitrag zum Bieler Kulturangebot, welches auch während dem Umbau weitergeführt werden muss.
  • Als Veranstaltungslokal geniesst der Gaskessel seit den 70er Jahren szenenübergreifendes internationales Renommee. Bis heute spielen regelmässig weltberühmte Künstler/Innen im Gaskessel. Dies zu Eintritts- und Getränkepreisen, die allen Bevölkerungsschichten eine Teilnahme ermöglichen. Dies muss auch in Zukunft von der Stadt unterstützt und gefördert werden.
  • Gelingt es einen solchen Treffpunkt für die Nachtkultur aus der gesamten Region zu erschaffen, hat dies weitreichende Vorteile für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt Biel. Somit wird der Jugend auch weiterhin ein attraktives Angebot geschaffen welches einen wichtigen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben in dieser Stadt leistet.

Der Standort am Rennweg 62 welcher dem X-Project zugesichert wurde, ist in der Planung als kultureller Raum vorgesehen. Obwohl wir die dauerhafte Standortsicherung an der Aarbergstrasse 72 wollen, sind wir der Ansicht, dass weiterer Raum zur kulturellen Nutzung in der Stadt Biel unbedingt notwendig ist. Die Planung und Realisation des Standorts Rennweg 62 ist dringend weiterzuführen. Vielen Projekten ist die Weiterführung ihrer Aktivitäten an der Aarbergstrasse 72 aufgrund der untenstehenden Argumente nicht möglich. Deshalb soll allen Projekten die Wahl über den Standort ihrer Räumlichkeiten gelassen werden.

  • Die Ausstattung des Rennweg 62 sowie die Absichten des privaten Investors bezüglich der Nutzung der Liegenschaft müssen mit der Alltagskultur sowie mit den Vereinsstatuten des X-Project kompatibel sein. Das Einrichten von „Long Stay Appartements“ oder eines „Hotels“ sind keine kompatiblen Absichten. Diesbezüglich ist noch ein Postulat im Gemeinderat hängig.
  • Gewisse Räumlichkeiten an der Aarbergstrasse 72 sind für die betreffenden Projekte schlichtweg nicht mehr nutzbar. Die Infrastruktur der Aarbergstrasse 72 entspricht beispielsweise für den Verein „Capsule Academy“ nicht den zeitgemässen Standards. Grössere Sanierungen und Investitionen in die Substanz sind unabdingbar. Diese wurden aufgrund des langen versprochenen Umzugs nicht gemacht (Deklaration Abrissgebäude). Am Rennweg 62 sind diese Standards bereits berücksichtigt. Somit kann der Verein nach dem Umzug seine Ressourcen wieder mehr für Kinder und Jugendliche im Bereich Prävention, Kunst und Sport investieren.
  • Der Verein „Skatepark TRBC“ hat bezüglich des bevorstehenden Umzuges bereits grosse Aufwände betrieben. Ihnen soll bis zu der Fertigstellung des Skateparks am Rennweg 62 zugesichert werden, dass sie ihre Aktivitäten am Standort Aarbergstrasse 72 weiterführen können.
  • Das X-Project und das AJZ platzen aus allen Nähten. Öffentlichen Angeboten wie jene für Kinder und Jugendliche, z. B. dem Verein Capsule Academy (Tanzschule, X-Project, ca.155 Kinder/teilweise mehrmals wöchentlich), Skatepark TRBC (Skatepark X-Project, Sommer ca. 150 Kinder & Jugendliche, Winter ca. 450 Kinder & Jugendliche Nutzer/Innen pro Woche), usw. wird so die Möglichkeit genommen ihre Räume/ihr Angebot an die Nachfrage anzupassen. Diese Angebote haben nur durch die Realisation am Rennweg 62 eine Zukunft.

Der Verein Zircologik (Zirkusprojekt, AJZ, ca. 100 Kinder & Jugendliche Nutzer/Innen pro Woche) benötigt während des Umbaus eine langfristige Lösung um den Betrieb ohne Unterbruch und Einschränkungen aufrecht erhalten zu können. Diese Räumlichkeiten müssen der Nachfrage entsprechen und gewisse Kriterien betreffend der Statik erfüllen (Raumhöhe, Hängepunkte, Schwingradius, usw.). Mit den Standorten Rennweg 62 oder Aarbergstrasse 72 könnte eine Lösung für einige Anliegen gefunden werden.

Da der Umbaubeginn des Chessus allerdings für den Sommer 2020 vorgesehen war, musste ab sofort eine Lösung gefunden werden. Mittlerweile hat Zircologik geeignete alternative Räumlichkeiten gefunden, die während der Umbauphase genutzt werden können.

Die finanziellen Mittel des Vereins sind knapp. Deshalb sind sie auf angemessene finanzielle Unterstützung angewiesen. So beispielsweise für die Nutzbarmachung der Alternativlösung und zur Bezahlung der Miete.

Durch den Umbau des Gaskessels entsteht ein Defizit von 100m2 an Raum. Aus diesem Missstand fordern wir, dass kein Abriss auf Vorrat stattfindet und diese 100m2 am jetzigen Standort ersetzt werden. Zusätzlich soll das Weiterbestehen der Villa Fantasie zugesichert werden, solange kein konkreter Käufer für diese Parzelle besteht. Sobald die Parzelle verkauft wird, muss dem AJZ die 100m2 an einem anderen Standort ersetzt werden, bevor die Parzelle verlassen werden muss.

Die Villa Fantasie wurde seit 2019 in aktiver Zusammenarbeit stetig wiederbelebt. Dieser Entwicklung soll auch in Zukunft eine Perspektive für die Jugend geboten werden.

  • Die Villa ist ein soziokultureller Austauschpunkt, welcher Generationen übergreifend ist.
  • Für das niederschwellige Angebot von sozialen kulturellen Projekten, muss die bereits vorhandene Infrastruktur der Villa weiter fungieren können. Um die Vereinsstrukturen der Villa Fantasie zu wahren, benötigt es das Weiterbestehen.  Um weiterhin niederschwellige, soziokulturelle Jugendprojekte zu fördern, ist es wichtig Institutionen wie die Villa Fantasie in zentraler Lage aufrecht zu erhalten.
  • Die Autonome Schule, welche sich zweimal in der Woche trifft, kann nicht unter normalen Mietverhältnissen bestehen bleiben, da alles ausschliesslich auf Freiwilligenarbeit basiert.
  • Der „Socialclub“ bereitet Platz für die aktiven Mitglieder des Vereins In Flagranti, dem AJZ und nahestehenden Gruppierungen, um Projekte, sowie Kommunikation, ausserhalb der Sitzungen, leisten zu können.
  • Die Villa Fantasie existiert seit 39 Jahren und gehört zu dem gewohnten Stadtbild. Sie ist mittlerweile ein Wahrzeichen, da das Gebäude bereits seit 140 Jahren besteht.



Slide Logo IGX X-Project

MÄRZ 2020

DIE BEWEGUNG




Anfang 2020 trat das Zwischennutzungsreglement von Leerraum in Biel in Kraft. Das „AJZ“ ist seit einiger Zeit auf der Suche nach einer alternativen Lokalität für die Zeit des Umbaus des „Gaskessels“. In diesem Zusammenhang wurde das AJZ“ von der Stadt Biel aufgefordert, ein Konzept für die Zwischennutzung an der Aarbergstrasse 72 einzugeben. Im gleichen Zeitraum wurde den Mietern des „X-Projects“ kommuniziert, dass die Liegenschaft Aarbergstrasse 72 aufgegeben wird und das X-Project an den Rennweg 62 umziehen muss. Der Grossteil der Mieter des X-Projects will das Gebäude an der Aarbergstrasse 72 jedoch gar nicht verlassen.

Diese Mieter werden von der Stadt zum Umzug genötigt, während dem AJZ dieselbe Liegenschaft wiederum angeboten wird. Dies sorgte bei den Aktiven beider Institutionen für grosses Unverständnis. In gemeinsamen Gesprächen haben sich die Beteiligten dazu entschieden eine gemeinsame Lösung anzustreben und ein Konzept zu erarbeiten.

Dies führte zur Entstehung von „EnsembleSTARK/GemeinsamFORT“.




Logo EnsembleSTARK


An der Vollversammlung des AJZ vom 01. März 2020 wurde mit Beteiligung der Mieter des X-Projects folgendes Statement verfasst, welches am 03. März 2020 bei Frau Silvia Steidle (Finanzdirektorin Biel/Biene) eingereicht, den Medien zugesendet und auf der Webseite ensemble-stark.ch publiziert.




Statement

Wir gründen hiermit die Interessengemeinschaft EnsembleSTARK/GemeinsamFORT bestehend aus Mieter/Innen des X-Project und dem AJZ. Wir handeln im Namen und im Interesse der beiden Organisationen. Als Kulturinstitutionen setzen wir uns überregional für die Bewohner/Innen von Biel und Umgebung ein.

Wir verlangen die seit langem ausstehende Anerkennung für unseren Beitrag und unsere Leistungen für die Gesellschaft. Die Wertschöpfung und Teilhabe unserer Mitglieder/Innen und Besucher/Innen ist täglich greifbar und trägt einen grossen Teil zur kulturellen Diversität unserer Stadt bei.

Wir, zwei unersetzliche kulturelle Institutionen der Stadt Biel, fühlen uns in vielen Problematiken nicht verstanden. Daher haben wir beschlossen von sofort an enger zusammenzuarbeiten und unsere Interessen gegenüber der Öffentlichkeit und den Behörden mit Nachdruck zu vertreten.

Für die Gründung dieser stadtprägenden Institutionen musste hart gekämpft werden. Ihr Weiterbestehen und die Wahrung ihrer Interessen ist von grösster Bedeutung für die kulturelle Identität unserer Stadt. Die hier aktiven Kulturschaffenden sorgen für ein interessantes und wertvolles Leben in Biel/Bienne.

Die Stadt und das Volk haben die Verpflichtung zu solchen Institutionen Sorge zu tragen. Das AJZ braucht eine Übergangslösung für seine Tätigkeiten bis zur Wiedereröffnung. Die Kulturschaffenden und das X-Project benötigen nicht einen Umzug, sondern zusätzlichen Raum am Rennweg 62. Denn obwohl die Kapazitäten beider Institutionen bereits am Anschlag sind, erhalten sie regelmässig neue Anfragen, ob Freiräume zur Verfügung stehen. Dies zeigt, dass in der Stadt Biel eine grosse Nachfrage nach weiteren solchen Räumlichkeiten besteht.

Wir, AJZ und X-Project, sind eine Allianz und vereinen unsere Kräfte!





AJZ
Gaskessel




Gründungsjahr
1900
AJZ Bewegung



Eröffnungsjahr
1968
Gaskessel



Besucher
0000
pro Jahr



Im Frühling 2020 blickt das AJZ Biel auf über fünfzig Jahre Geschichte zurück. An einer Solidaritätsdemo mit der Zürcher AJZ-Bewegung im Juli 1968 tauchte zum ersten Mal die Forderung nach einem autonomen Jugendzentrum in Biel auf. Ein erster Meilenstein war im September 1968 der Entwurf für ein 33 Artikel umfassendes Manifest, in welchem das provisorische Aktionskomitee die Utopie eines AJZ in Worte zu fassen versuchte – zentrale Leitsätze haben bis heute Gültigkeit, etwa:

„1. Das autonome Jugendzentrum ist offen für jedermann.
2. Wer es benützt, dem gehört Es.
3. Es wird durch die Vollversammlung seiner Benützer verwaltet.“

Nach zähen und schwierigen Verhandlungen mit der Stadt erhält das AJZ von der Stadt schliesslich den ehemaligen Gaskessel, um darin ein Begegnungs- und Kulturzentrum einzurichten. Es beginnt eine langwierige Umbauphase. Der bis anhin industriell genutzte Gaskessel wird von 1971-75 von Jugendlichen in Eigenregie umgebaut und in den Folgejahren zum Dreh- und Angelpunkt der ersten Veranstaltungen, verschiedener Arbeitsgruppen sowie der Selbstorganisation.

Anfangs der 1980er Jahre wird der Raum knapp, dem AJZ wird nach der Besetzung der Elfenau-Fabrik die „Villa Fantasie“ direkt hinter dem Gaskessel zugesprochen. Der Gaskessel entwickelt sich immer mehr zu einem belebten und kulturell breit ausgerichteten Veranstaltungsort. Mit der regen Nutzung werden aber auch Renovationsbedürfnisse sichtbar.

Mit Kulturwochen und friedlichen Demonstrationen wird 1993 auf diese Bedürfnisse aufmerksam gemacht. Der Stadtrat geht schliesslich auf die Forderung ein, und der Gaskessel kann in den Jahren 1994-96 mit einem Kredit der Stadt renoviert werden. Nun, 25 Jahre später steht die nächste grosse Renovation und der Ersatz der Villa Fantasie an.

Aktuell ist das autonome Jugendzentrum (AJZ) Biel ein Netzwerk, bestehend aus verschiedenen soziokulturellen Projekten. Organisiert in selbständigen Tätigkeitsgruppen (TG) wie etwa der Notschlafstelle „Sleep-In“, dem Infoladen „Chat Noir“, dem Veranstaltungskollektiv „Plutôt Kaos“ oder der Zirkusschule „Zircologik“. Arbeitsgruppen (AG) handeln im direkten Auftrag des AJZ und führen betriebsnotwendige Arbeiten aus. Die AG „Chessu“, als wichtigstes Beispiel, organisiert und koordiniert die Veranstaltungen im Gaskessel/der Coupole, dem Hauptgebäude des AJZ.

Auch heute noch regelt ein immer wieder neu zusammengesetztes Veranstalterkollektiv den Betrieb. Die Coupole ist einer der seltenen soziokulturellen Freiräume und wird seit Beginn als wichtiger Treffpunkt genutzt.

Gegenwärtig ist sie mit jährlich 70’000 BesucherInnen aus der ganzen Schweiz zum wichtigsten Kulturzentrum der Region Biel geworden. Das AJZ ist seit 1978 rechtlich ein Verein. Sein oberstes Organ ist die Vollversammlung (VV), welche regelmässig einberufen wird. Die Benutzer-/Innenversammlung (BV) hat in den 80er Jahren das anfängliche Komitee abgelöst und regelt seither wöchentlich die Anliegen der einzelnen Gruppen und Projekte des AJZ. Als „autonomes“, d.h. selbstverwaltetes Jugendzentrum sind diese Sitzungen öffentlich, funktionieren generell basisdemokratisch und im Konsens. Dabei verfügt jeder über das gleiche Mitspracherecht, auch Neue.

Das AJZ war und ist ein Ort, an dem man selbst bestimmen und Ideen verwirklichen kann, ohne Einschränkung durch gesellschaftliche Konventionen und Regeln, wenn auch mit intern festgelegten Grenzen. Der Ort ist offen für alle, die mitmachen und mitbestimmen wollen: die Zusammensetzung des Kollektivs verändert sich immer wieder, Werte und Wissen aus Projekten werden fortlaufend weitergegeben. So hat es in der Region Biel Generationen geprägt: als Treffpunkt der Alternativen oder als Ort, an dem Kulturschaffende, Querdenker/Innen und viele andere einen Freiraum zur Selbstverwirklichung finden konnten. Die Tradition des AJZ steht für Selbstverwaltung, Toleranz gegenüber Subkulturen und Randgruppen sowie Offenheit für Neues.

Das AJZ wurde 2017 auf die schweizerische Liste des „Immateriellen Kulturerbes der UNESCO“ aufgenommen. Ziel dieser Liste ist es, die Anerkennung, Aufwertung und Bewahrung des immateriellen Kulturerbes zu fördern.








Aktuell besteht das AJZ aus folgenden Arbeits- und Tätigkeitsgruppen:

AG Umbau/Raumersatz Villa Fantasie (beschäftigt sich mit baulichen Themen)
AG Chessu (Kollektiv zum Betrieb/Verwaltung des Gaskessels & Veranstaltungen)
AG Wohnungsnot (Erhalt von Freiraum in Biel)
AG Buch/Archiv (Verarbeitung der Geschichte vom AJZ in Buchform)
BIEL EN FLEUR (setzt sich für Biodiversität ein)
eBrain (Verein, Kommunikation und Informatik des AJZ)
Infoladen Chat Noir (Standort des AJZ-Archiv, politische Aktivitäten)
In Flagranti (Kollektiv zum Betrieb/Verwaltung der Villa Fantasie)
Plutôt Kaos (Arbeitsgruppe zur Sicherstellung der Eigenleistung, Neuveranstalter)
Sleep-In (Notschlafstelle)
Schrottbar (alternative Arbeits- und Lebensgemeinschaft)
Zirkologik (Zirkus- und Theaterschule)
Zukunft Chessu (Visionen/Fragen des AJZ)




Zur Website des AJZ




AJZ
Villa Fantasie/Verein In Flagranti




Eröffnung
1900
Villa Fantasie / Zonderbar



Vereinsgründung
1968
Verein ``In Flagranti``



Aktive Gruppierungen
0
Projekte



Als vor vierzig Jahren der Wunsch nach mehr Raum aufkam, besetzten Jugendliche die Fabrik „Elfenau“. Das AJZ erhielt als Tauschobjekt die Villa Fantasie an der Alexander-Schöni-Strasse 26, wo zuvor die städtische Jugendberatung, das Sorgentelefon „Knack“, das Jugendanimationszentrum und das Arbeitslosenzentrum war.

Die „Zonderbar“ entstand und betrieb die „Villa“. Als im Jahr 1983 das Gebäude verwüstet wurde, überdachte man das Projekt und erschuf die Tätigkeitsgruppe „In Flagranti“, welche soziokulturellen Raum bot. Die Villa wurde für 60.000.- renoviert, da der Bedarf für ein Jugendtreff weiterhin bestand, daraus ergab sich die Vereinsgründung des In Flagranti.

Anfang der 90er Jahre wurde mit der Gründung des „Undergrounds“ der Betrieb in die Nacht verlegt. Mit der Zentrumsverschiebung kamen Spannungen auf, welche den Umzug des „UG“s bewirkten.

Die frei gewordenen Räumlichkeiten wurden als Musikstudios, Sprayer Ateliers, Siebdruck und „Autonome Schule“ genutzt. Die Villa entwickelte sich mehr in eigene Gruppierungen und das In Flagranti wurde von dem AJZ betrieben, wodurch die gemeinschaftliche Nutzung des Gebäudes in Vergessenheit geriet. Aktuell wird die Villa Fantasie von ihren neuen Nutzern/Innen wiederbelebt und mit Hilfe der alten Vereinsstrukturen des In Flagranti geführt.








Aktuelle Gruppierungen in der Villa Fantasie:

2Fresh (DJ-Studio)
90 90 Rambel (Bandraum, Rock)
Aktion47 (Musikstudio, halböffentlicher Jugendtreff)
Autonome Schule (Sprachschule)
DJ Ker (DJ-Studio)
Freedom Warrior (DJ-Studio, Reggae)
G.C. UP (Garage Band)
Mozzi (Rap-Studio)
Zircologik (Lagerraum)




Verein In Flagranti




X-Project




Eröffnungsjahr
1900
Aarbergstrasse 72, 2503 Biel



Projekte
0
mit rund 300 Mietern



Besucher
000
pro Jahr



Ende der 80er bis und mit Ende der 90er Jahre wurden die neuaufkommenden Jugendinteressen von den älteren Generationen vielerorts ausgeschlossen. Im AJZ formierte sich aus diesem Grund eine erste Gemeinschaft aus Rappern, Graffitikünstlern und Breakdancern. Sie gründeten an der ersten gemeinsamen Sitzung im Gaskessel 1992 den Verein „Bienne Xtra – large“, welcher das Ziel hatte, ein Kulturzentrum für die Bieler Hip-Hop Bewegung auf die Beine zu stellen. Während 2 Jahren war der Verein privat in der alten „Pianofabrik“ eingemietet und erhielt eine kleine Subventionierung durch den Jugendfonds. Der Verein bestand 5 Jahre, löste sich jedoch während der Suche nach Gebäuden, aufgrund fehlender Möglichkeiten auf. Die Idee blieb jedoch bestehen und wurde von einigen weiterverfolgt und mit Hilfe von „Streetwork“ realisiert.

Im Jahr 2000 wurde durch eine positive Volksabstimmung und der Erlaubnis der Stadt Biel, das alte Swisscom Gebäude an der Aarbergstrasse 72, zur Eigennutzung freigegeben. Nach einer zweijährigen Umbauphase eröffnete das neue Jugendkulturhaus unter dem Namen
X-Project mit den Zielen Partizipation, Prävention und Integration.

2014 wurde das X-Project zum „Bieler des Jahres“ gewählt. Dennoch wurde nur ein Jahr später von der Stadt entschieden, dass das X-Project diesen zentralen und optimalen Standort verlassen muss.

Zurzeit zählt das X-Project auf einer Fläche von 2’900m2 über 30 Projekte mit 300 Mietern und wird wöchentlich von über 450 Nutzern besucht. Das Angebot umfasst Sport, Kunst, Grafik, Musik und soziokulturelle Projekte für jede Altersgruppe. Hinzu kommen jährlich verschiedene grössere Veranstaltungen, die Menschen aus der ganzen Schweiz anlocken.

Das X-Project bietet jungen Menschen Raum und die Möglichkeit, ihre Ideen und Projekte selbstständig umzusetzen. Dies trägt zur Persönlichkeitsentwicklung bei und schafft durch die Vielfalt an Projekten und Menschen jeder Herkunft verschiedenste Verbindungen und Konstellationen. Das X-Project ist und war bereits für viele Kulturschaffende ein Sprungbrett in die Professionalität.








Aktuelle Projekte des X-Project:

B.I.T.H (Video, Foto)
BARS (Musik, Tischfussball)
BN KIZUM (Hip-Hop, Rap)
Capsule Academy/TeKi TeKua (Tanzschule)
Capsule Corporation (Breakdance)
Crux bouldering (Bouldering Halle)
Hood Brawl (Death Metal)
Inx (Tattoo)
Jun’ai (Hip-Hop, Funk/Neo Soul)
King Records (Hip-Hop, Rap)
Kompost Kollektiv (Kunstatelier)
L’Evidence (Hip-Hop, Rap)
Skatepark TRBC/Loud Minority (Skate, Blade, BMX, Scooter)
Leg Ende/Malalatete/The Wolf and the Red Hood (Reggae, diverse Musikstile)
ONC (Wiederverwertung, Kunst)
PJ BIENNE (Politik, Jugendparlament)
Psychedelic Town (Psychedelic Rock)
RHXZ (Hip-Hop, Rap)
Sosa (Hip-Hop, Rap)
The Critical Experience (Psychedelic Indie Rock)
Treehouse (Hip-Hop, Rap)
Tschernobiel (Hip-Hop, Rap)
Unknown Project (Electro, Minimal)
XBROS/HGK/Dirty D Filmz (Graffiti-/Kunstatelier, Video)




Zur Website des X-Project